Herres-Pawlis, Sonja

Ein Moment mit…
Prof. Dr. Sonja Herres-Pawlis

„Seit 2015 leite ich den Lehrstuhl für Bioanorganische Chemie an der RWTH Aachen University und erforsche ich mit meinem Team sowohl bioanorganische Modellkomplexe als auch Katalysatoren für die Synthese und das Recycling von Biokunststoffen.“

(1) An meiner jetzigen beruflichen Tätigkeit begeistert mich…
…, dass ich Grundlagenforschung mit Anwendungen im Bereich der Biokunststoffe verbinden kann, Synthese mit Spektroskopie und Theorie und dass ich mich immer wieder neuen Feldern widmen kann - z.B. aktuell dem Maschinellen Lernen in der Chemie. Besonders schön ist es auch, neue Forschungsergebnisse direkt in die Lehre einfließen zu lassen.

(2) Ich versuche junge Frauen für meine Disziplin und meine Themen zu begeistern, indem ich…
…sie schon im Forschungspraktikum oder in der Bachelor-/Masterarbeit mit spannenden Themen fördere und sie dabei unterstütze in der Forschung zu bleiben. Auch versuche ich sie für die speziellen Bedingungen des Wissenschaftssystems fit zu machen, indem ich sie auf Tagungen schicke und z.B. ihre Vorträge mit ihnen übe.

(3) Eine Sternstunde meines bisherigen Werdegangs war für mich…
…die Verleihung des Liebig-Habilitationsstipendiums 2009 des Fonds der Chemischen Industrie – ohne dieses Stipendium wäre meine akademische Karriere beendet gewesen. Eine weitere Sternstunde war die Verleihung des Innovationspreises NRW 2011 in der Kategorie Nachwuchs, weil es zeigte, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

(4) Wenn ich auf meinen bisherigen Weg zurückblicke hat mich besonders geprägt…
…, dass mir von vielen Seiten immer gesagt wurde, was alles nicht möglich ist (persönlich und auch chemisch) – und was am Ende mit viel harter Arbeit dann doch möglich wurde!

(5) Wenn junge Frauen eine ähnliche Laufbahn einschlagen möchten wie ich, würde ich ihnen raten…
...nicht allzu empfindlich zu sein und immer mindestens 50% mehr zu geben als die Männer der gleichen Karrierestufe – egal wie überarbeitet Frau eigentlich ist. Zudem sollte Frau die immer noch recht patriarchalischen Mechanismen gut studieren, die in den oberen Hierarchiestufen der Universitäten – also ab der Promotion – vorherrschen.

(6) Angesichts meiner Erfahrung als Berufstätige mit Care-Aufgaben habe ich folgende Unterstützungsmöglichkeiten als besonders sinnvolle Entlastung empfunden…
...den RWTH-Belegplatz in der Kita in Aachen (vielen Dank!).

(7) Von den Gleichstellungsmaßnahmen an der Universität Paderborn habe ich persönlich profitieren können, als ich...
…von 2007 bis 2009 durch ein Postdoc-/Habilitationsstipendium der Universität Paderborn meine unabhängige Arbeitsgruppe aufbauen konnte (vielen Dank!).

(8) Mit meiner Zeit an der Universität Paderborn verbinde ich…
…ein äußerst spannendes Promotionsthema, schöne Grillabende mit den Kollegen (ja, es waren damals nur Männer), aber auch viele durchgearbeitete Wochenenden im Labor.

(9) Für die nächsten 50 Jahre wünsche ich der Universität Paderborn…
…eine allzeit gute Grundfinanzierung, engagierte Forschende und Dozent*innen sowie immer wissbegierige Studierende!

(Porträtfoto): S. Herres-Pawlis

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