Groening, Yvonne

Ein Moment mit…
Dr. Yvonne Groening

„Ich bin geschäftsführende Gesellschafterin des erfolgreichen Paderborner Spin-offs myconsult GmbH. Knapp 20 Jahre nach dem Start ist das Unternehmen eine deutschlandweit agierende Managementberatung und beschäftigt 40 Mitarbeiter*innen. Nach wie vor bedeutet das eigene Unternehmen für mich die Chance, Verantwortung zu übernehmen, gemeinsam etwas aufzubauen und andere mit überzeugenden Lösungen zu begeistern.“

(1) An meiner jetzigen beruflichen Tätigkeit begeistert mich…
…, dass ich mich in ihr „Zuhause“ fühle. Das heißt, ich bin mir sicher in dem was ich tue und generiere so einen Mehrwert für andere. Ich arbeite mit verschiedenen Persönlichkeiten und entwickle mit Kopf, Herz und Hand unterschiedliche, aber stets intelligente Lösungen.
Dabei fordere und fördere ich Menschen mit den unterschiedlichsten persönlichen wie beruflichen Backgrounds. Eines ist hierbei für mich immer klar: Der Mensch steht im Mittelpunkt meiner Arbeit und ich verstehe mich als kommunikative, unternehmerische und umsetzungsstarke Partnerin unserer Kund*innen, aber auch meiner Mitarbeiter*innen.

(2) Mein aktueller Beruf passt perfekt zu mir, weil...
...ich hier meiner Individualität Ausdruck verleihen kann. Im Fokus meiner Tätigkeit als Unternehmensberaterin steht der Mensch als Individuum, als Teil eines Teams und als Teil einer Organisation. Ich bin „Menschenliebhaberin“, bin optimistisch, habe das Herz am rechten Fleck, bin gerne kreativ, fordere und fördere positive Gedanken, um Ideen zu entwickeln. Ebenso packe ich aber auch gerne an, bin umsetzungsstark und habe Freude daran, mit und für Menschen Strukturen, Prozesse und Arbeitswelten zu verbessern.

(3) Eine Sternstunde meines bisherigen Werdegangs war für mich…
…die Gründung der myconsult und die vielen schönen, herausfordernden und lehrreichen Momente meiner Selbstständigkeit. Denn heute, nach knapp 20 Jahren, haben meine beiden Geschäftsführerkollegen und ich das geschafft, was wir uns 2003 am Kaffeetisch mit Prof. Dr. Leena Suhl und einem Stück Erdbeerkuchen vorgenommen hatten: Eine feste Größe als vertrauensvoller Partner unserer Kund*innen zu sein.

Zu sehen, dass wir unser Fachwissen heute optimal für unsere Kund*innen aus mittelständischen Unternehmen sowie aus Organisationen des öffentlichen Sektors einsetzen und uns die Fähigkeit bewahrt haben, selbst zu gestalten, macht mich stolz.

Sternstunden gibt es für mich auch heute immer wieder: Zum Beispiel immer dann, wenn wir wieder eine*n neue*n Mitarbeiter*in bei uns willkommen heißen, denn Verantwortung zu übernehmen und Mitarbeiter*innen zu führen, machen für mich den Reiz der Selbstständigkeit aus.

(4) Wenn ich auf meinen bisherigen Weg zurückblicke hat mich besonders geprägt…
…der Austausch mit meinen beiden Geschäftsführerkollegen: Natürlich sind wir nicht immer einer Meinung und so gab und gibt es immer mal Diskussionen und Auseinandersetzungen mit langen Gesprächen – aber stets auf Augenhöhe und mit Respekt. Diese Reibungspunkte haben wir immer positiv für das Unternehmen genutzt und sie zeigen uns deutlich: Wir sind zwar drei Charaktere mit unterschiedlichen Meinungen, aber mit einem gemeinsamen Blick auf und für unser gemeinsames Unternehmen.

Es macht einfach Spaß, diese Unterschiedlichkeit und gleichzeitig große Gemeinsamkeit jeden Tag zu (er)leben!

(5) Ich versuche junge Frauen für meine Disziplin und meine Themen zu begeistern, indem ich....
…selbst Unternehmerin mit und aus Leidenschaft bin. Diese Leidenschaft bringe ich in verschiedenen Netzwerken aktiv ein und bin jederzeit Ansprechpartnerin in der Öffentlichkeit. Ich lebe und liebe, was ich tue, und möchte Vorbild sein. So ist auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für mich keine bloße Theorie, sondern von Beginn an gelebte Praxis.

(6) Wenn junge Frauen eine ähnliche Laufbahn einschlagen möchten wie ich, würde ich ihnen raten…
…sich Vorbilder zu suchen und mit ihnen in den Austausch zu gehen. Besonders qualifizierte Ratschläge auf der Basis von jahrelanger Erfahrung können den unternehmerischen Erfolg (junger) Frauen stärken. Dazu gehört auch, immer wieder kritisches Feedback einzufordern, wie man sich, seine Dienstleistungen oder sein Geschäftsmodell präsentiert.
Diese oft wertvollen Tipps und Tricks sollten junge Frauen nutzen und so wird der ein oder andere – bereits von erfahreneren Unternehmerinnen – begangene Fehler nicht noch einmal gemacht. Das heißt aber nicht, dass junge Frauen nicht neugierig und offen ihren eigenen Weg gehen sollen, sondern durch diesen aktiven Austausch manche Situationen einfach besser ab- und einschätzen können. Besonders zu empfehlen sind hier die vielfältigen Mentoring-Programme für (weibliche) Führungsnachwuchskräfte.

Und zu guter Letzt: Junge Frauen sollten sich stets neben Mut und Selbstvertrauen immer auch eine große Portion Humor bewahren.

(7) Das Vernetzen/Networking mit anderen Frauen aus meiner Branche ist für mich wichtig, da...
…sich Wissen vermehrt, wenn es geteilt wird. Ideen reifen noch besser und können wachsen, wenn wir diese Sparringpartnerinnen vorstellen. Kurz gesagt: Von- und miteinander lernen sind für mich absolut wichtige Eigenschaften eines funktionierenden Netzwerks. Ich bin eine aktive und engagierte Netzwerkerin – gebe mein Wissen und meine Erfahrung gerne weiter, bin selbst immer wieder dankbar für neue Impulse und Denkanstöße und liebe die oft ansteckende Atmosphäre aus Begeisterung und Neugierde sowie Selbstvertrauen und Mut gepaart mit unternehmerischem Knowhow.

Ein Erfolgserlebnis, das ich auf diese gegenseitige Vernetzung und Unterstützung zurückführe, ist...
...ich war früh an der Konzeption unterschiedlicher Mentoring-Projekten beteiligt, habe Wirtschaft und Mentor*innen zusammengebracht und begleitende Workshop-Formate konzipiert und durchgeführt. Ebenso habe ich bestehende Netzwerke weiterentwickelt und neue gegründet. Teil der ersten Stunden eines Netzwerks zu sein und noch heute aktiv mitzuwirken, ist ein tolles Gefühl.

Heute ergeben sich aus Netzwerken immer wieder persönliche wie berufliche Anknüpfungspunkte. Als Mentorin im Rahmen eines Mentoring-Programms aktiv zu sein, ist für mich jedes Mal ein Erfolgserlebnis – persönlich wie beruflich. Noch heute stehe ich mit vielen meiner Mentees in Kontakt.

(8) Mit meiner Zeit an der Universität Paderborn verbinde ich…
…viele meiner persönlichen wie beruflichen Kontakte. Ich habe an der Universität Paderborn unglaublich viele großartige Persönlichkeiten kennen und schätzen gelernt. Dort traf ich auch meine beiden heutigen Geschäftsführerkollegen das erste Mal.

Elementar für eine Universität ist selbstverständlich die Vermittlung von Wissen. In meinen Paderborn-Jahren habe ich Fachwissen aufgebaut, vertieft und mit spannenden Menschen auch immer wieder hinterfragt und diskutiert.
Und dann kam der große Schritt: Unsere Ausgründung als Spin-off bot die perfekte Basis unser wissenschaftliches Fachwissen in eine konkrete Geschäftsidee zu überführen.

(9) Für die nächsten 50 Jahre wünsche ich der Universität Paderborn…
…weiterhin viele mutige, kluge und „über den Tellerrand hinausschauende“ Köpfe. Denn schlussendlich sind es doch die Menschen, die einen Ort wie eine Universität zu einem wertvollen und inspirierenden Treffpunkt für Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis machen.

Auch sehenswert

Thissen, Anne
Dr. Anne Thissen
Anne Thissen studierte Sportwissenschaften an der Universität Paderborn, wurde an der Universität Kassel promoviert und ist aktuell als Pädagogische Leitung im Nachwuchsleistungszentrum des SC Paderborn 07 tätig.
Weiß-Borkowski, Nathalie-Farbe
Prof. Dr. Nathalie Weiß-Borkowski
Nathalie Weiß-Borkowski beitet aktuell als Professorin für Werkstofftechnik an der Facarhhochschule Südwestfalen und wurde an der Universität Paderborn zum Thema „Analyse des Verformungsverhaltens von Übergangszonen partiell pressgehärteter Strukturen“ im Fachbereich Maschinenbau promoviert.
Brüseke, Ute
Prof. Dr.-Ing. Ute Brüseke
Ute Brüseke ist Professorin an der der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Göttingen, hat an der Universität Paderborn Wirtschaftsingenieurwesen studiert und am Heinz Nixdorf Institut promoviert.
Schwake-Anduschus, Christine
Dr. Christine Schwake-Anduschus
Christine Schwake-Anduschus ist wissenschaftliche Direktorin am Max Rubner-Institut und wurde 2008 an der Universität Paderborn zum Thema "Aufnahme von Antibiotika Rückständen durch Pflanzen" promoviert.
Dilger, Bernadette
Prof. Dr. Bernadette Dilger
Bernadette Dilger ist Professorin für Wirtschaftspädagogik an der Universität St. Gallen. Sie hat 2007 an der Universität Paderborn ihre Promotion "Der selbstreflektierende Lerner" abgeschlossen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der wirkungsorientierten Wirtschaftsdidaktik.