Käferle, Heike

Ein Moment mit…
Heike Käferle

„Meine Jungendzeit fiel in die 1970er Jahre, in der die Frauen sehr stark um die Gleichstellung der Geschlechter und die damit verbundenen Rechte kämpfen mussten – das prägt! Mit meinem Studium der Mathematik/Informatik drang ich in Männerdomänen ein und das setzte sich im Berufsleben fort. Heute als Geschäftsführerin der TEAM GmbH, einem IT-Unternehmen, bin ich leider immer noch ein ‚seltenes Exemplar‘.“

(1) An meiner jetzigen beruflichen Tätigkeit begeistert mich…
…die Vielfältigkeit der Aufgaben, die Gestaltungsmöglichkeiten, der Kontakt zur Technik und zu den Menschen sowie die Herausforderungen, denen ich begegne.

(2) Mein aktueller Beruf passt perfekt zu mir, weil…
…er abwechslungsreich ist und mich mit all meinen Fähigkeiten fordert.

(3) Eine Sternstunde meines bisherigen Werdegangs war für mich…
…die Übernahme der Geschäftsführung der TEAM GmbH.
Mit einer solchen Tätigkeit sind dann auch Ehrenämter verbunden, die das Networking noch interessanter machen. Hierzu gehören die Gründung der Initiative „Paderborn ist Informatik" 2006 (jetzt Verein, kurz PIT genannt), die Mitgliedschaft im Vorstand bei InnoZent OWL e.V. und die Zusammenarbeit mit dem Software Innovation Campus Paderborn (SICP).
Im Jahr 2000 forderte mich die Wirtschaftsförderung (WFG) zur Teilnahme am Mentoring Programm des Landes NRW auf. Seit dieser Zeit habe ich ca. 15 Mentees auf ihrem Karriereweg betreut.
Von 2012-2021 war ich außerdem Vorsitzende der Universitätsgesellschaft. In dieser Zeit haben wir viele wichtige Projekte gefördert. Ein Highlight war für mich die Förderung des AStA Stadtcampus.

(4) Wenn ich auf meinen bisherigen Weg zurückblicke hat mich besonders geprägt…
...die Herausforderungen der Projektarbeit im Spannungsfeld zwischen Kundenzufriedenheit, finanziellem Erfolg und der Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen.

(5) Ich versuche junge Frauen für meine Disziplin und meine Themen zu begeistern, indem ich….
...mich bei „Paderborn ist Informatik“ engagiere. Mit dem Mentoring Programm „girls4IT“ gewinnen wir jedes Jahr junge Frauen für die Informatik – sowohl für die Ausbildung und das berufsbegleitende Studium als auch für das Hochschulstudium.
Seit 2003 nehmen wir als IT-Unternehmen zudem am Girls‘Day teil. Am liebsten würde ich mit der MINT-Förderung im Kindergarten anfangen.
Als ich 2003 die Fluglizenz erwarb, war ich eine von wenigen Pilotinnen (auch heute sind nur 6% der Piloten weiblich). Dieses Ungleichgewicht und das damit verbundene Minderheitengefühl hat ebenfalls dazu geführt, dass ich mich für die Gleichbehandlung der Geschlechter in allen Bereichen einsetze. Als Präsidentin der Vereinigung Deutscher Pilotinnen (VDP) ist es mir besonders wichtig, Frauen in der Luftfahrt zu stärken.

(6) Wenn junge Frauen eine ähnliche Laufbahn einschlagen möchten wie ich, würde ich ihnen raten…
…eine Mentorin und/oder einen persönlichen Coach zu engagieren.

(7) Eine Herausforderung, die meiner Meinung nach auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit unbedingt noch bewältigt werden muss, ist…
…die Rollenaufteilung in der Familie und in den Denkstrukturen!

(8) Mit meiner Zeit an der Universität Paderborn verbinde ich…
…Freiraum, Anerkennung und gemeinsames Bearbeiten der wöchentlichen Arbeitsblätter manchmal bis in die Nacht. Letztendlich habe ich dabei das analytische Denken weiter ausgebildet. Das Angebot des Hochschulsports habe ich zum Ausgleich zudem sehr geschätzt.

(9) Für die nächsten 50 Jahre wünsche ich der Universität Paderborn…
…weiterhin eine glückliche Hand bei der Förderung der Wissenschaft, um dem sehr erfolgreichen Weg treu zu bleiben und gleichzeitig mehr Frauen für die MINT-Bereiche zu begeistern und – last but not least: eine sinnstiftende Zusammenarbeit mit der Universitätsgesellschaft.

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