Sierak, Paulina

Ein Moment mit…
Dr. Paulina Sierak

„Nach meinem Maschinenwesen-Studium an der Technischen Universität München (TUM) promovierte ich bei der BMW AG München im Bereich der Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI). Nach anschließenden vier Jahren in der Produktionsplanung bei BMW zog es mich wieder in den Bereich der künstlichen Intelligenz/ des maschinellen Lernens und so leite ich seit 2021 am Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS die Gruppe Dateneffizientes und Automatisiertes Lernen.“

(1) An meiner jetzigen beruflichen Tätigkeit begeistert mich…
...die Vielfalt an möglichen Projekten und KI-Lösungen. Im Rahmen meiner Tätigkeit komme ich mit vielen unterschiedlichen Betrieben und Menschen in Kontakt. Dabei müssen wir uns stets in neue Problemstellungen eindenken und neue Lösungsideen kreieren. Das fördert die Weitsicht und das Verständnis für unsere Wirtschaft und damit die Problemstellungen kleiner, mittelständischer aber auch großer Unternehmen – aber auch für unsere Gesellschaft und Politik.

(2) Mein aktueller Beruf passt perfekt zu mir, weil…
...dieser eine schöne Mischung von Kontakt mit Technologie aber auch Menschen darstellt und mit viel Freiheit und Verantwortung verbunden ist. Die technologische Arbeit umfasst hierbei die Generierung von Forschungsideen im Kontext der KI-Anwendung in der Produktion, aber auch das Finden von Lösungen für spezielle Anwendungsfälle. In der Arbeit mit Menschen darf ich neben dem Projektpartnerkontakt auch meinem Team helfen sich weiterzuentwickeln, individuell und in der Gruppe, aber auch die gemeinsame Vision und Strategie für dieses Team gestalten.

(3) Eine Sternstunde meines bisherigen Werdegangs war für mich…
...der Gewinn des Jowat-Forschungspreises für meine Dissertation. Lange zweifelte ich an der Wissenschaftlichkeit und der Innovation meines Promotionsthemas, weshalb dieser Preis für mich doch sehr überraschend kam. Es ist schön zu sehen, dass dieses Forschungsprojekt innerhalb der Klebegemeinschaft eine hohe Wertigkeit hat und ich freue mich darauf weitere KI-Innovationen in dieser Domäne angehen zu dürfen.

(4) Wenn ich auf meinen bisherigen Weg zurückblicke hat mich besonders geprägt…
...bei einem erfolgreichen Original Equipment Manufacturer (OEM) gearbeitet zu haben. Hier habe ich gelernt, welcher Blick für einen guten Projektabschluss bereits zu Beginn des Projektes notwendig ist. Ich habe gelernt „den Elefanten in Scheiben zu schneiden", somit auch vermeintlich chaotische und komplexe Themen strukturiert und damit vereinfacht angehen zu können.

(5) Im heutigen Universitäts- und Berufsalltag sind weibliche Vorbilder aus meiner Sicht wichtig, weil…
...wir Frauen meiner Erfahrung nach oft in anderen Dingen Herausforderungen sehen als Männer. Und es eine Vielfalt an Lösungsmöglichkeiten dafür gibt, die vermutlich noch nicht in der Gänze von uns entdeckt worden sind: Sei es die sehr offensichtliche Thematik der Vereinbarkeit von Familie und Karriere oder andere Sichtweisen auf die Welt und die Herangehensweise an unternehmerische Themen. Ich denke, hier gibt es noch viel Raum für Individualität und zum Kreieren dieser braucht es Inspiration.

(6) Wenn junge Frauen eine ähnliche Laufbahn einschlagen möchten wie ich, würde ich ihnen raten…
...sich selbst stets treu zu bleiben. In einer leider noch immer sehr stark von Männern geprägten Unternehmenswelt – insbesondere in technischen Domänen – ist es für Frauen meines Erachtens oft schwierig auf ihren eigenen Weg und ihre eigenen Herangehensweisen zu vertrauen, da diese/r oft unkonventionell ist/sind.

(7) Mit meiner Zeit an der Universität Paderborn verbinde ich…
...die hervorragende Betreuung meiner Arbeit durch Prof. Dr.-Ing. Gerson Meschut. Obwohl KI innerhalb der Domäne der Klebtechnik zum Zeitpunkt des Beginns meiner Promotion Neuland war, hat sich Prof. Meschut diesem Thema angenommen und gemeinsam mit Prof. Dr. Bäck von der Universität Leiden/Niederlande meine Arbeit mit sehr viel Engagement und Interesse betreut. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar!

(8) Für die nächsten 50 Jahre wünsche ich der Universität Paderborn…
...weiterhin eine starke Ausrichtung auf innovative Themen am Zahn der Zeit und den Mut diese aktiv anzugehen – auch wenn diese manchmal bereits zu weit in der Zukunft scheinen.

(9) Als positiven Effekt der „Hall of Femmes“ auf die Leser*innen erhoffe ich mir, dass…
…viele Frauen sich inspirieren lassen von den wunderbaren Frauen der „Hall of Femmes“ und deren unterschiedliche Lebensgeschichten. Ich hoffe, dass sie sich dadurch ermutigt fühlen ihre eigene ganz individuelle Lebensgeschichte zu kreieren und damit einen positiven Beitrag zur Gleichstellung und zur Veränderung der Gesellschaft leisten können.

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Mitisha Jain absolvierte ihren Master an der Universität Paderborn und erforscht aktuell als Mitglied der Arbeitsgruppe „Atomistische Simulationen“ des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) Defekte in Graphemen und anderen 2D-Materialien zur Anwendung in der Sensorik und elektronischen Geräten.
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Yvonne Groening ist geschäftsführende Gesellschafterin des Paderborner Spin-offs myconsult GmbH. Gleich nach Abschluss ihrer Promotion an der Universität Paderborn gründete sie das Unternehmen gemeinsam mit ihren Geschäftsführerkollegen, die sie in ihrer Paderborner Universitätszeit kennengelernt hatte.